Besonderheiten bei der Sanierung von Fachwerkhäusern

Es knarzt im Gebälk, das Haus atmet: Wer Fachwerkhäuser liebt, der weiß um den Charme alter Eichenbalken, knurrender Dielenböden und altehrwürdigem Aussehen. Aber: Fachwerkhäuser brauchen auch besondere Fürsorge und Pflege, um ihre einmalige Wirkung erhalten zu können. Welche Besonderheiten es bei der Sanierung von Fachwerkhäusern zu beachten gibt und wie Sie diese zeitgemäß durchführen können, erfahren Sie von uns.

Alte Substanz mit viel Köpfchen behandeln: Wissenswertes vor der Sanierung

Bei der Sanierung von Fachwerkhäusern muss die historische Bausubstanz bewahrt werden – denn sie besitzt Materialeigenschaften, die das Haus für seinen Erhalt zwingend braucht. So wird Statik beispielsweise durch hölzerne Balken- und Traggerüste sichergestellt, während die entsprechenden Gefachfüllungen üblicherweise aus Lehm bestehen. Lehm ist „diffusionsoffen“: Er kann also die Luftfeuchtigkeit aus dem Inneren des Hauses nach außen transportieren. Der Lehm fungiert damit als eine Art Entfeuchter: Er sorgt für einen niedrigen Anteil von Wasser im Holzgebälk. Pilze, insbesondere Schimmel, haben damit kaum Überlebenschancen – einer der Gründe, warum Fachwerkhäuser den Jahrhunderten erfolgreich trotzen konnten.

Alt bleibt alt und wird trotzdem neu: Die energetische Sanierung

Bevor Sie über eine Sanierung nachdenken, beachten Sie den möglicherweise vorliegenden Denkmalschutz Ihres Fachwerkhauses: Dann muss die zuständige Denkmalschutzbehörde zunächst Ihr Einverständnis zur beabsichtigten Sanierung erklären. Investieren Sie außerdem in eine bestmögliche Vorarbeit: Mit dem Entnehmen von Bohrproben lässt sich beispielsweise ermitteln, wie die im Zuge der Sanierung einzusetzenden Baustoffe bestmöglich an die Bedürfnisse der alten Bausubstanz angepasst werden können.

Grundsätzlich gilt jedoch: Fachwerkhäuser sind flexible, atmende Bauwerke. Das heißt, bei der Sanierung sollte explizit nicht auf Baustoffe gesetzt werden, die starr und hermetisch wirken. Dichtet man beispielsweise mit Mineralfasern oder Kunststoff ab, so kann das geliebte Eichenholz nach Jahrhunderten der Standhaftigkeit bereits in wenigen Jahren ruiniert sein. Holzfaser oder Hanf lassen die Bausubstanz dagegen atmen und regulieren den Feuchtigkeitshaushalt – ganz im Sinne der ehemaligen Fachwerkhaus-Konstrukteure. Verputzt werden Fachwerkhäuser am besten mit Kalk- oder Lehmputz. Diese Stoffe wirken ebenfalls feuchtigkeitsregulierend erhalten außerdem die charakteristische Optik der äußeren Fassade – und wirken damit wunderbar authentisch.

Tipp: Eine moderne Isolation kann historischen Fenstern mit entsprechender Wärmebeschichtung zuteilwerden. In Kombination mit einer Wandheizung ist Ihr Fachwerkhaus damit energetisch gut für die Zukunft gerüstet.

Chancen nutzen: Förderungen für die energetische Sanierung

Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert unter Umständen Ihr Sanierungsprojekt! Die Angebotsstruktur kann komplex wirken – zögern Sie daher nicht, sich von unseren Kreditexpertinnen und -experten ausführlich und kompetent dazu beraten zu lassen. Wir sind für Sie da.

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