Moderne Neubauten und die derzeitigen Standards bei der Energiesparverordnung (EnEV) sorgen bereits dafür, dass der Energieverbrauch niedrig gehalten wird und die Effizienz bei der Energieumwandlung hoch ist. Das trifft allerdings zum größten Teil nur auf Neubauten zu. Für Altbestände gelten bei Sanierungsarbeiten verschiedene Übergangsfristen. Dabei ist es von großem Vorteil, wenn moderne Heizanlagen und effiziente Dämmungen eingesetzt werden. Denn das senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern spart immens an Energie- und Heizkosten.
In deutschen Haushalten entfallen gut 90% des Energieverbrauchs auf die Herstellung von Heizwärme und Warmwasser. Etwa 75% des Energieverbrauches davon entfällt auf die Herstellung von Raumwärme. Das kommt nicht von ungefähr, denn eine schlechte Isolierung bei Fenstern und Türen sowie eine mangelhafte Dämmung des Gebäudes sorgen dafür, dass ein hoher Teil der Raumwärme verloren geht.
Ansatzpunkte für eine effizientere Energienutzung
In jedem Haus(halt) schlummert ein großes Potential an Einsparmöglichkeiten bei der Herstellung, dem Verbrauch und einer effizienteren Nutzung von Energieressourcen. Im Zuge der deutschen und europäischen Klimaschutzpolitik herrschen besonders für Neubauten besondere Anforderungen im Bereich der Energieeffizienz. Darauf wurde schon in einem früheren Beitrag eingegangen. Dort wurde über die aktuelle Energiesparverordnung (EnEV 2016) berichtet.
Sowohl bei Neubauten als auch bei Altbeständen bieten sich verschiedene Bereiche an, in denen große Einsparpotentiale beim Energieverbrauch und einer effektiveren Energienutzung liegen.
Ansatzpunkte für eine verbesserte Energieeffizienz
effiziente Heiz- und Pumpanlagen
verstärkte Hausdämmung
verbesserte Hausisolierung
Überprüfung der Einstellungen der Heizanalage
besondere Bauweise wie Passivhaus
Erzeugung von Strom, Heizwärme und Warmwasser mittels Solarthermie
Haushaltsgeräte mit hoher Effizienzklasse verwenden
Die jeweils gültige Energiesparverordnung (EnEV), derzeit die EnEV 2016, legt fest, welche Heizanlagen und welche Pumpen in Gebäuden (noch) verwendet werden dürfen. Das Betriff ebenfalls Anforderungen an Standards bei der Dämmung und der Gebäudeisolierung. Bis zum Jahr 2021 werden die Standards der EnEV schrittweise weiter angehoben. Wer neu baut, ist davon ohnehin betroffen. Bei der Sanierung von Altbeständen gelten Übergangsfristen und gesonderte Anforderungen. In beiden Fällen bietet es sich daher an, über besonders effiziente Energie- und Wärmeanlagen nachzudenken. Die steigenden Anforderungen durch die EnEV führen ohnehin dazu, dass früher oder später nachgebessert werden muss – auch bei neueren Gebäuden.
Besonders Energieeffizient – das Passivhaus
Das Passivhaus ist eine besondere Bauweise eines Gebäudes. Ansatzpunkt ist hier, dass Wärmeverluste bei deren Weiterleitung (Transmissionsverluste) auf ein Minimum reduziert werden. Ein Passivhaus verfügt über keine eigene (konventionelle) Heizanlage. Aufgrund der Bauweise heizt es sich weitgehend selbständig passiv auf. Das geschieht allein durch die Abwärme von Geräten und Personen im Haus, aber auch durch Sonneneinstrahlung, die ins Haus eindringt. Die entstehende Wärme wird mittels ausgeklügelter Luftzirkulation innerhalb des gesamten Gebäudes verteilt. Zusätzlich wird bei Bedarf Wärme aus der Abluft des Hauses zum Heizen eingesetzt. Dies geschieht mittels eines Lüftungssystems mit integriertem Rückgewinnungssystem (Wärmerückgewinnung). Ebenso können vorhandene Solarmodule mittels Wärmeverteilungssystem zum Heizen eingesetzt werden.
Ein Passivhaus spart im Laufe seiner Lebenszeit nicht nur immens an Heiz- und Energiekosten, sondern liegt auch jetzt schon weit über spätere Anforderungen der Energiesparverordnung. Ein Passivhaus ist somit in mehrfacher Hinsicht eine Investition in die Zukunft. Darüber hinaus kann so auch ein persönlicher Beitrag zum Umweltschutz und gegen die Klimaerwärmung geleistet werden.
High-Tech-Besonderheiten: Solarthermie und hocheffiziente Luft-Wärme-Wasser-Pumpen
Neben der besonderen Bauweise eines Gebäudes, wie das oben beschriebene Passivhaus, kann allerdings auch hocheffiziente Technik eingesetzt werden, um den Energieverbrauch zu senken und die Energieeffizienz enorm zu steigern.
Mit einer Anlage für Solarthermie, der Nutzung von Solarwärme, kann Wärme gewonnen werden, welche dann zur Warmwasserversorgung und der Beheizung des Gebäudes genutzt wird. Die Installation einer Solartherme ist relativ simpel und kann auch in Bestandsgebäuden nachträglich installiert werden. Eine Anpassung an ein schon vorhandenes Heizsystem ist zumeist ebenfalls unproblematisch.
Hocheffiziente Luft-Wasser-Wärme-Pumpen gehen noch einen Schritt weiter. Sie sind besonders effizient bei der Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Wärme. Dabei wird (Ab)Wärme aus der Umgebungsluft, dem Boden oder von einer vorhandenen Solaranlage genutzt. Wärmepumpen verdampfen und verdichten diese Wärme anschließend und führen diese dem Speichersystem des Hauses zu. Dieses verteilt dann bei Bedarf die erzeugte Wärme in den verschiedenen Räumen des Hauses. Dieses System hat einen extrem hohen Wirkungsgrad und ist somit höchst effizient.
Moderne Heiz-, Solar- und Pumpanalgen sind zwar teurer bei der Anschaffung, amortisieren sich aber recht schnell. Hinzu kommt, dass staatliche Fördermittel beim Einbau verschiedener hocheffizienter Systeme bereitgestellt werden. Welche Fördermittel bereitgestellt und wie Sie beantragt werden können, dazu helfen entsprechenden Finanzierungsspezialisten.