Der Stadtbezirk Sennestadt ist im äußersten Südosten der Stadt Bielefeld gelegen. Gut 21.000 Menschen leben und arbeiten in diesem Teil von Bielefeld. Sennestadt ist am Nordrand des namensgebenden Flusses „Senne“ gelegen. Der Hauptkamm Teutoburger Waldes bildet im Norden die natürliche Grenze des Stadtbezirks. Sennestadt verfügt über vielfältige Facetten an Naturlandschaften. Zum Teil sind Sanddünen für das Landschaftsbild prägend, aber auch zahlreiche bewaldete Gebiete. Daneben sind Teile des Stadtgebietes in einer Heide- und Wiesenlandschaft gelegen.
Sennestadt – Ein einzigartiger Teil Bielefelds
Die Sennestadt hat eine lange Historie hinter sich. Im Mittelalter als Heepen-Senne bekannt, wurde die zwischenzeitliche Gemeinde Senne II unter die Verwaltung von Brackwede gestellt. Im Jahr 1965 wurde die Gemeinde Senne II in Sennestadt umbenannt, noch immer unter der Verwaltung der damaligen Gemeinde Brackwede. 1970 wurde die Unterstellung gelöst und Sennestadt für kurze Zeit eigenständig. Zum 1. Januar 1973 verlor die Stadt Sennestadt ihre Selbständigkeit erneut und wurde nach Bielefeld eingemeindet. Heute besteht der Stadtbezirk aus den ursprünglichen Teilen der Sennestadt sowie den Ortsteilen Heideblümchen, Dalbke und Eckhardtsheim.
Die Sennestadt ist vor allem dadurch berühmt und bekannt geworden, weil sie als Planstadt errichtet worden ist. Hans Bernhard Reichow, der Urvater dieser geplanten und gebauten Stadt vom Reißbrett, gilt als Erfinder des stadtplanerischen Konzeptes der „Autostadt“. Dieses Städtebau-Paradigma der 60er Jahre war für viele Jahrzehnte das Grundkonzept vieler Stadtplaner. Solche sog. Trabanten-Städte sollten den dringenden Bedarf an Wohnraum in den Nachkriegsjahren und darüber hinaus sichern. In Bielefeld sollte in der damals neu errichteten Sennestadt den Kriegsflüchtlingen und Heimatvertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eine neue Heimat geboten werden. Auch heute ist dieses stadtplanerische Konzept noch für Stadtplaner und Architekten aller Welt gefragt. Nicht selten kommen diese zu Forschungszwecken nach Bielefeld-Sennestadt.
Sennestadt – Naherholung in Verbindung mit modernem Wohnen
Neben seiner große Historie und einmaliger Geschichte städtebaulicher Evolution, bietet der Stadtbezirk Sennestadt vielerlei Möglichkeiten, naturnah zu Wohnen. Aufgrund des Stadtentwicklungskonzeptes der „organischen Stadtbaukunst“, sind überall großzügige Grünanlagen vorzufinden, gepaart mit einer ruhigen Wohnlage. Daneben ist das gut 14 Kilometer entfernte Stadtzentrum Bielefelds bequem per ÖPNV und Fahrzeug zu erreichen. Die Idee der „organischen Stadtbaukunst“ von Architekt Reichow hat sich bis heute bewährt und wurde auf dutzende andere Städte übertragen. Naturschutz und Städtebau müssen kein Widerspruch sein – dieses Konzept hat sich in Sennestadt mehr als bewährt. Wer jetzt an Großwohnsiedlungen am Stadtrand, also die klassischen Trabentensiedlungen, denkt, liegt hier falsch. Die Wohnhäuser verfügen in Sennestadt zumeist lediglich über zwei oder drei Stockwerke. Großbauten sind weitegehend die Ausnahme, Reihenhäuser hingegen die Regel.
Darüber hinaus sind die meisten Gebäude des Quartiers in den vergangenen Jahren energetisch saniert worden. Das Quartier Sennestadt ist vom Bundesland NRW und der Stadt als Bielefeld Modellprojekt ausgewählt worden. Im Jahr 2015 erfolgte die Auszeichnung zum „Klimaquartier Sennestadt“ – ein Musterbeispiel für den Klimaschutz. Diese umfangreichen Umbaumaßnahmen wirken sich nicht nur positiv auf Stadt und Natur aus, sondern auch die Mieter profitieren von der hohen Gebäudeeffizienz. Wohnungen in Sennestadt sind sehr gefragt und dementsprechend rar. Mit etwas Glück findet man noch attraktive Angebote in einer lokalen Wohnungsbörse.