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Die Lage ist ideal, das Haus scheint perfekt – auf den ersten Blick. Wie viel eine Immobilie wirklich wert ist, kann ausschließlich ein Wertgutachten vom Fachmann beantworten. Worauf es dabei ankommt, zeigen wir hier.
Warum ist ein Wertgutachten sinnvoll?
Durch eine bloße Besichtigung ist der Wert einer Immobilie schwer abzuschätzen. Insbesondere Altbauten können schwerwiegende Mängel verbergen: Eine schlechte Wärmedämmung, veraltete Elektrik, Bleirohre oder ein mangelhafter Brandschutz sind für Laien schwer erkennbar – verursachen aber gravierende Investitionskosten. Um Wert und Zustand einer Immobilie genau ermitteln zu können, ist die Beurteilung durch einen Gutachter notwendig. Er erstellt eine ausführliche Analyse zu Bauschäden sowie Investitionsbedarf und schließt das Gutachten mit dem Verkehrswert des Objektes: Also dem Preis, den die Immobilie am Markt durchschnittlich erzielen wird.
Was ist also ein Wertgutachten?
Das Wertgutachten stellt die fachgerechte Schätzung einer Immobilie dar. Dabei wird zwischen dem Verkehrswert und dem Beleihungswert unterschieden, sowie zwischen Sachwert und Ertragswert. Im Gegensatz zum Verkehrswert werden beim Beleihungswert auch mögliche Wertschwankungen berücksichtigt – schließlich wird die Immobilie oft über viele Jahre als Sicherheit für ein Darlehen genutzt. Der Sachwert meint den Gesamtwert der Immobilie einschließlich aller zugehörigen Gebäude und Außenanlagen – er wird der Wertermittlung privaten Wohnraums zugrunde gelegt. Der Ertragswert umfasst dagegen auch die zu erzielenden Mieteinnahmen bei Anlageobjekten.
Wer stellt ein Wertgutachten aus?
Ein Verkehrswertgutachten wird von unabhängigen Gutachtern der Bundesländer angefertigt. Auch öffentlich vereidigte Sachverständige können Gutachten ausstellen: Sie werden von der zuständigen Industrie- und Handelskammer bestellt, verfügen über besondere Sachkunde und sind verpflichtet, unabhängige Wertgutachten auszustellen. Rund 1.500 bis 3.000 Euro sowie mindestens drei Monate Zeit sollten Sie für einen solchen Gutachter einplanen.
Etwas günstiger und kurzfristiger fällt die Beratung durch einen Sachverständigen aus: Dieser überprüft, ob der vereinbarte Kaufpreis im Bereich des Üblichen liegt. Den Verkehrswert ermittelt der Sachverständige nicht. In der Regel liegt der Preis für eine solche Dienstleistung bei 300 bis 1.000 Euro. Sachverständige werden mit der DIN-Vorschrift EN ISO/IEC 17024 von der Deutschen Akkreditierungsstelle zertifiziert. Wer über kein Zertifikat verfügt, nennt sich „freier Sachverständiger“.
Sie haben noch weitere Fragen? Gerne beantworten wir Ihre persönlichen Anliegen und sind bei der Auswahl eines passenden Gutachters an Ihrer Seite.