Besichtigungstermin: Vorbereitung, Ablauf und Checkliste

Ob vor einem Immobilienkauf oder während der Suche nach der passenden Mietwohnung: Eine Besichtigung entscheidet darüber, ob Sie Ihre Traumimmobilie gefunden haben oder die Suche fortsetzen müssen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich auf den Besichtigungstermin vorbereiten können und geben Ihnen eine Checkliste an die Hand!

Ablauf eines Besichtigungstermins

Haben Sie Ihre Wunschimmobilie ausfindig gemacht – entweder auf eigene Faust oder mit der Hilfe eines Immobilienmaklers oder einer Maklerin – steht im nächsten Schritt der Besichtigungstermin an. Als Interessentin oder Interessent können Sie die Hausbesichtigung oder die Wohnungsbesichtigung über das jeweilige Immobilienportal vereinbaren. Nutzen Sie hierfür die angegebenen Kontaktdaten aus dem Inserat.

Besichtigung vor dem Hauskauf

Für Immobilien, die zum Verkauf stehen, ist der Besichtigungstermin eine Gelegenheit, um das Haus oder die Wohnung in Augenschein zu nehmen. Pünktlich und gut vorbereitet zu erscheinen, ist entscheidend. Beim Rundgang durch die Räumlichkeiten sollten Sie auf Details achten: den Zustand der Bausubstanz, eventuellen Renovierungsbedarf, die Funktionalität von Einrichtungen und Ausstattung. Wichtige Fragen zur Immobilie und zur Finanzierung können während der Besichtigung thematisiert und anhand von Dokumenten und Unterlagen nachvollzogen werden:

  • Finanzierungsbestätigung: Diese wird Ihnen als potentielle Käuferin oder potentieller Käufer von der Bank ausgestellt. Sie können die Finanzierungsbestätigung beim Besichtigungstermin bereithalten.
  • Energieausweis: Der Energieausweis dient der energetischen Bewertung der Immobilie. Vermieter und Eigentümer sind verpflichtet, diesen vorzulegen. 
  • Grundbuchauszug: Im Grundbuchauszug sind wichtige Informationen wie Flurstücksnummer, Lage, Größe und genaue Beschreibung des Grundstücks festgehalten.
  • Flurstückskarte: Diese bezieht sich auf das zugehörige Grundstück und kann beim Katasteramt der zuständigen Gemeinde beantragt werden. Nutzen Sie eine Flurstückskarte für einen direkten Abgleich vor Ort.
  • Baupläne: Informationen aus Bauplänen unterstützen Sie schon bei der Besichtigung dabei, ein umfassenderes Verständnis für die Immobilie zu entwickeln und informierte Entscheidungen zu treffen, insbesondere in Bezug auf mögliche Anpassungen oder zukünftige Planungen.
  • Bescheinigung über Altlasten: Die Altlastenbescheinigung informiert Sie über mögliche Kosten, die auf Sie als Eigentümerin oder Eigentümer zukommen können. Sollte ihr Grundstück einst industriell genutzt worden sein, können dadurch langfristig Sanierungs- oder Recyclingmaßnahmen anfallen.
  • Anliegerbescheinigung: Eine Anliegerbescheinigung informiert darüber, ob für das Grundstück Erschließungsbeiträge bei Kanalarbeiten oder Straßenbauarbeiten zu zahlen sind, weil es sich an einem öffentlichen Weg oder einer öffentlichen Straße befindet. 

Besichtigung einer Mietimmobilie

Die Besichtigung einer Mietimmobilie legt den Fokus auf Mietkonditionen, Vertragsdetails und den Zustand der Wohnung oder des Hauses. Als Interessentin oder Interessent können Sie Unterlagen wie

  • Personalausweis
  • Selbstauskunft
  • Schufa-Auskunft
  • Mietbürgschaft

mitbringen und bereithalten. Es bleibt allerdings Ihnen überlassen, wie offen Sie beim Besichtigungstermin sein wollen und wie viel Sie von sich preisgeben möchten – Transparenz schafft in jedem Fall Vertrauen und kann Ihre Chancen auf das Objekt erhöhen.

Wie lange dauert eine Hausbesichtigung?

Bei einem Besichtigungstermin kann zwischen einer Einzelbesichtigung und einer Massenbesichtigung unterschieden werden. Auch bei Massenbesichtigungen ist es möglich, dass sich der Makler oder die Maklerin ausreichend Zeit nimmt, um für Fragen und Anliegen zur Verfügung zu stehen. Einen zeitlichen Rahmen gibt es für einen Besichtigungstermin nicht – wichtig ist, dass Sie sich nicht gehetzt fühlen, sondern sich ausreichend Zeit für die Begehung des Objekts nehmen.

Was sollte man bei einer Besichtigung fragen?

Um ein umfassendes Bild von der Immobilie und der Lage zu erhalten, lohnt es sich, bei Maklern und Vermietern gezielt nachzufragen. Hier sind einige Fragen, die Sie für Ihren Besichtigungstermin vorbereiten können:

1. Fragen zum Haus oder zur Wohnung:

  • Wie alt ist die Immobilie?
  • Warum wird das Haus verkauft? Warum ziehen die bisherigen Mieter aus?
  • Sind Mängel bekannt und besteht Reparaturbedarf?
  • Worüber erfolgt die Beheizung und Wasserversorgung?
  • Sind Möbel im Kauf- oder Mietpreis enthalten?

2. Zur Umgebung und Nachbarschaft:

  • Wie ist die Infrastruktur der Umgebung (Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Verkehrsanbindung)?
  • Gibt es Lärmquellen oder besondere Eigenschaften der Nachbarschaft, die beachtet werden sollten?
  • Besteht eine gute Anbindung an wichtige Verkehrswege oder öffentliche Verkehrsmittel?

3. Zu rechtlichen Aspekten und Nebenkosten:

  • Welche Nebenkosten sind in der Miete/Kaufpreis enthalten? Welche kommen zusätzlich auf mich zu?
  • Gibt es Baulasten oder andere Belastungen im Grundbuch?
  • Welche Regelungen gelten für Kündigungsfristen, Mieterhöhungen oder andere vertragliche Bedingungen?

4. Zu zukünftigen Entwicklungen:

  • Gibt es geplante Bauvorhaben in der Umgebung, die die Immobilie beeinflussen könnten?
  • Sind weitere Renovierungen oder Umbauten geplant oder notwendig?

Darauf sollten Sie bei einer Immobilienbesichtigung achten

Der erste Eindruck zählt: Es heißt, man sollte auf sein Bauchgefühl vertrauen – auch bei der Immobilienbesichtigung können Sie von diesem Gebrauch machen. Während Sie vor Beginn des Termins auf die Eigentümer, die Maklerin oder den Makler warten, können Sie einen Blick auf das Gebäude und das Grundstück werfen. Diese Eindrücke können Sie für eine erste Einschätzung heranziehen: 

  • Gefällt Ihnen, was Sie sehen oder fallen Ihnen bereits die ersten Mängel auf? 
  • Fühlen Sie sich in der Wohngegend wohl oder entspricht die Lage nicht Ihren Erwartungen? 
  • Kaufinteressenten sollten mehrere Besichtigungstermine zu unterschiedlichen Tageszeiten vereinbaren, um das Objekt nicht nur bei Tageslicht in Augenschein zu nehmen.

Vor allem aber die inneren Werte sind entscheidend: 

  • Stellen Sie bei der Besichtigung Mängel wie Schimmel an den Wänden, Holzmehl auf dem Boden, Feuchtigkeit in den Fensterrahmen oder einen modrigen Geruch fest, können das erste Indizien für schlechte Bausubstanz oder -pflege sein. 
  • Machen Sie sich über Zustand und Alter von Fenstern, etwaigen Einrichtungsgegenständen, Wasserleitungen und der Heizungsanlage ein genaues Bild. 
  • Nehmen Sie die Ausstattung genau unter die Lupe: Gibt es genug Anschlüsse für Wasser, Internet, Gas und Strom? Sind diese klug in den Innenräumen verteilt? 

Es ist wichtig, dass Sie alles genau in den Blick nehmen, denn ist der Kaufvertrag oder der Mietvertrag unterschrieben, können übersehene Mängel schnell zur Belastung werden.

Haben Sie ein gutes Gefühl, geht es ans Eingemachte:

  • Bringen Sie in Erfahrung, welche Energiebilanz das Objekt aufweist – Eigentümer müssen einen entsprechenden Energieausweis vorlegen. Schließlich bestimmt die Effizienz des Gebäudes maßgeblich die Höhe Ihrer späteren Nebenkosten.
  • Ist es Ihnen ernst mit der Immobilie, beauftragen Sie im Zuge eines zweiten Termins einen Sachverständigen, der ein fundiertes Sanierungs- und Wertgutachten der Immobilie anfertigen kann.

Unser Tipp: Gehen Sie nicht allein zum Besichtigungstermin

Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei und vielleicht fallen Ihrer Begleitperson auch noch einige Fragen ein, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung weiterhelfen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie sich bei der Immobilienbesichtigung und einem potentiellen Immobilienverkauf von einem Sachverständigen oder Architekten begleiten. Die Expertise signalisiert, dass Sie sich Gedanken machen und es Ihnen ernst ist mit dem Kauf der ausgewählten Immobilie.

Checkliste für die Hausbesichtigung

  • Alles beginnt mit der Organisation und Planung des Besichtigungstermins: Dieser kann über die gewählte Immobilienplattform, über direkte Kontaktdaten oder eine Anfrage beim gewünschten Ansprechpartner abgesprochen werden.
  • Informieren Sie sich über Ihr Wunschobjekt: Neben dem Exposé können Sie im Vorfeld Baupläne und Grundrisse anfordern, um die Gegebenheiten vor Ort abgleichen zu können.
  • Legen Sie Wert auf Pünktlichkeit, denn der erste Eindruck ist entscheidend und zeigt Interesse. 
  • Halten Sie alle benötigten Unterlagen bereit: Welche Dokumente Sie mitbringen müssen, wird Ihnen in der Regel vom Vermieter oder Makler mitgeteilt. Weitere Unterlagen können Sie optional vorbereiten. Entscheiden Sie danach, wie transparent Sie sein möchten, um Ihre Chancen zu erhöhen. 
  • Bereiten Sie Fragen zum Objekt, zur Lage, Infrastruktur, zu rechtlichen Aspekten und Nebenkosten vor und machen Sie sich Notizen, die Sie für den Entscheidungsprozess hinzuziehen können.
  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit – sowohl für den Besichtigungstermin als auch für die Zu- oder Absage.
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