Modernisierungskredit – Konditionen und Vorgaben

Mit einem Eigenheim wollen sich die meisten Immobilienbesitzer den Traum von sorgenfreiem Wohnen, Freiheiten in der Wohngestaltung und einer Kapitalanlage ermöglichen. Was ist jedoch, wenn das Haus in die Jahre gekommen ist? Bei älteren Immobilien können schnell teure Modernisierungsmaßnahmen auf Sie zukommen. Eine Möglichkeit zur Finanzierung ist der Modernisierungskredit.

Erfahren Sie, was darunter zu verstehen ist und unter welchen Bedingungen Sie ihn abschließen können.

Was ist ein Modernisierungskredit?

Ein Modernisierungskredit ist ein zweckgebundener Kredit zur Sanierung, Renovierung und Modernisierung eines Eigenheims. Im Vordergrund des Modernisierungsdarlehens steht, die Wohnqualität sowie die Energieeffizienz der Immobilie zu erhalten oder zu verbessern. Aufgrund der Zweckgebundenheit des Kredits erhalten Sie das Geld meist zu besseren Konditionen als bei einem allgemeinen Kredit. Eine Alternative zum Modernisierungskredit ist die Baufinanzierung (Wohnkredit), mit der Sie sowohl Ihre bestehende Immobilie modernisieren als auch ein Haus kaufen können. Darin bestehen die Unterschiede:

  • Modernisierungskredit: Für flexible Beträge unter und über 50.000 €, bei denen das Kreditinstitut oftmals keine Grundschuld ins Grundbuch zur Absicherung einträgt.
  • Baufinanzierung: Planen Sie größere Maßnahmen, wie einen Anbau, bietet sich eher eine klassische Baufinanzierung an, mit der Sie Ihr Darlehen frei verwalten und einsetzen können.

Modernisierungskredit beantragen – Vorgehen

Ihren Modernisierungskredit können Sie in diesen Schritten abschließen:

1. Finanzen berechnen: Überlegen Sie detailliert, welche Modernisierungsmaßnahmen Sie vornehmen wollen und wie viel Eigenkapital Sie in den Umbau stecken können, um Ihre benötigte Kredithöhe zu berechnen. Lassen Sie sich, wenn möglich, Kostenvoranschläge aufstellen – so vermeiden Sie spätere Kreditanpassungen und möglicherweise höhere Zinsen.

2. Vergleichen: Holen Sie sich bestenfalls unterschiedliche Kreditangebote ein, um die verschiedenen Konditionen und Bedingungen vergleichen zu können und den für Sie besten Kredit herauszufiltern.

3. Nachweise erbringen: Einen Modernisierungskredit erhalten ausschließlich Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer. Daher müssen Sie für den Vertragsabschluss einen Nachweis über den Besitz, über Ihr Einkommen und Angaben über die geplanten Modernisierungsmaßnahmen erbringen. Auch können Unterlagen zur Immobilie wie zum Grundriss verlangt werden.

4. Antragstellung: Nun können Sie den Antrag auf einen Modernisierungskredit bei der Bank Ihrer Wahl stellen, die Ihre Angaben und Ihr Anliegen prüft.

5. Bonitätsprüfung: Wird Ihr Kredit bewilligt, wird vor dem Erhalt der Kreditsumme Ihre Bonität geprüft – das Kreditinstitut sichert sich damit ab, das geliehene Geld zurückzuerlangen. Sind Sie kreditwürdig, wird Ihnen das Geld ausbezahlt und die Sanierung kann beginnen!

Was darf ich mit einem Modernisierungskredit kaufen?

Schließen Sie einen Modernisierungskredit ab, verpflichten Sie sich, den erhaltenen Geldbetrag für einen bestimmten Verwendungszweck einzusetzen. Manche Verträge legen fest, dass die Summe nicht direkt ausgezahlt wird, sondern die einzelnen Rechnungen für die verschiedenen Umbauten vom Kreditgebenden beglichen werden oder die Kreditsumme erst nach Vorlage der Rechnungen ausgeschüttet wird. Sie können Ihren Kredit für Maßnahmen einsetzen, die energieeffizient sind oder veränderten Bedürfnissen entsprechen, wie: 

  • Isolierung und Erneuerung der Fenster,
  • Wärmedämmung der Wände,
  • Austausch der Heizungsanlage,
  • Instandsetzung von Wasserleitungen,
  • Sanierung des Dachs oder
  • ein altersgerechter Umbau.

Modernisierungskredit – Möglichkeiten

Kredite für die Modernisierung Ihrer Immobilie können Sie zu unterschiedlichen Konditionen erhalten:

Modernisierungskredit ohne Verwendungsnachweis

Beim Abschluss eines Modernisierungskredits müssen Sie dem Kreditinstitut Nachweise für die Verwendung der Kreditsumme liefern. Eine Nutzung des Betrags ohne Verwendungsnachweis ist unter diesen Voraussetzungen ebenfalls möglich:

  • Der Zinssatz der Kreditsumme ist in der Regel höher als bei einem Modernisierungskredit, der Sie zu Nachweisen verpflichtet.
  • Auch ohne zu leistende Nachweise müssen Sie das erhaltene Geld für Modernisierungszwecke einsetzen.
  • Es ist möglich, dass Kreditgebende die Vorlage von Beispielrechnungen verlangen, bevor die Summe ausbezahlt wird.

Modernisierungskredit mit und ohne Grundbucheintrag

Üblicherweise erfolgt im Zuge eines Modernisierungskredits ein Grundbucheintrag, durch den Ihr Kreditinstitut eine Grundschuld in das Grundbuch Ihrer Immobilie einträgt, um sicherzugehen, dass es sein Geld wiederbekommt, wenn Sie zahlungsunfähig sind. In diesem Fall kann eine Zwangsversteigerung Ihrer Immobilie anberaumt werden, deren Erlös die Bank zur Tilgung Ihrer Schulden verwendet.

In Einzelfällen kann der Kredit ohne Grundbucheintrag durch die Bank gewährt werden, dazu ist beispielsweise Ihre uneingeschränkte Kreditwürdigkeit, eine niedrige Kredithöhe oder ein geringer Immobilienwert nötig. Erfolgt kein Eintrag ins Grundbuch, kann sich das auf den Sollzins Ihres Kredits auswirken, der dadurch deutlich ansteigen kann.

Modernisierungskredit mit Eigenleistung

Eigenleistungen sind alle selbst getätigten handwerklichen Leistungen, die sie als Eigentümerin oder Eigentümer bzw. mit der Hilfe privater Helferinnen und Helfer ausführen. Bei einem Kredit werden Eigenleistungen wie Eigenkapital gewertet, wodurch die Kreditsumme und somit die Laufzeit der Rückzahlung niedriger ausfällt und das Risiko für die Bank sinkt, was niedrigere Zinsen für Ihren Modernisierungskredit bedeuten kann.

Unser Tipp: Planen Sie Ihre Eigenleistungen genau und geben Sie nicht mehr an, als Sie tatsächlich durchführen können. Ansonsten können sich die Umbaumaßnahmen zeitlich stark verzögern und bei angerichteten Schäden und Mängeln haften Sie selbst. Hoch angesetzte Eigenleistungen können zudem enormen Stress verursachen – wägen Sie also ab, wie viel Sie erbringen können und wollen.

Zinsen beim Modernisierungskredit

Die Höhe der Zinsen eines Modernisierungskredits hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem vereinbarten Zinssatz und der Laufzeit.

  • Der Sollzins bestimmt, wie viel Geld monatlich zurückgezahlt werden muss. 
  • Der Jahreszins beschreibt die Kosten für einen Kredit in einem Jahr und umfasst u. a. den Sollzins, die Dauer der Sollzinsbindung und den Tilgungssatz. Typischerweise liegt der Jahreszins aktuell bei Krediten zur Modernisierung zwischen 3,5 und 5 %, abhängig von den individuellen Konditionen und der Bonität der Kreditnehmenden.

Ein niedrigerer Zinssatz bedeutet geringere monatliche Belastungen über die Jahre der Rückzahlung. Achten Sie darauf, dass der Zinssatz während der gesamten Laufzeit fest bleibt. So können Sie zwar keine möglichen niedrigeren Zinsen in Anspruch nehmen, doch profitieren von finanzieller Planungssicherheit und sind auch vor steigenden Zinsen geschützt.

Tipps für den Modernisierungskredit

Mit unseren 4 Tipps schlagen Sie das Beste für sich heraus:

1. Sondertilgungen: Vereinbaren Sie mit Ihrem Kreditinstitut die Zahlungen von Sondertilgungen, können Sie die Kreditlaufzeit verkürzen und sind schneller schuldenfrei. Da Sie immer auf die jeweilige Restschuld Zinsen zahlen, sinken die Zinsen, je mehr Sie abbezahlen. Allerdings kann die Bank im Vorhinein insgesamt höhere Zinsen verlangen, wenn Sondertilgungen in den Vertrag aufgenommen werden. 

2. Fördermöglichkeiten: Bei bestimmten Modernisierungsmaßnahmen können Sie zusätzlich zu Ihrem Kredit eine Förderung beantragen. Energetische Sanierungen oder altersgerechte Umbaumaßnahmen berechtigen Sie zur Inanspruchnahme von verschiedenen Förderprogrammen, beispielsweise von der KfW.

3. Steuerermäßigung: Sie können einen Teil der Kosten für die energetische Modernisierung von Ihrer Steuer absetzen.

4. Eigenkapital: Zwar keine neue, aber eine effektive Sparmöglichkeit bei Krediten stellt das Beisteuern von Eigenkapital dar. Können Sie einen bestimmten Betrag selbst aufbringen, bekommen Sie häufig bessere Konditionen. Eigenkapital können Sie beispielsweise durch einen Bausparvertrag einbringen, dessen Sparsumme Sie zum Zeitpunkt des Kredits ausgezahlt bekommen.

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