audiowell: Leidenschaft für gutes Hören

Während der Corona-Pandemie gegründet und heute bereits mit zwei Geschäften im Bielefelder Stadtgebiet vertreten: Wir berichten von der Erfolgsstory unseres Gründers Enis Mendili und seinen Plänen für die Zukunft.

Der 31-jährige Hörakustikmeister aus Bielefeld verwirklichte im Mai 2021 mit „audiowell Hörakustik“ seinen Traum vom eigenen Geschäft.

„Ich wollte endlich auch einmal meine eigenen Ideen umsetzen“, erklärt Mendili, der zuvor als Filialleiter bei einem großen Hörgeräte-Filialisten tätig war. Gut vorbereitet wandte er sich mit seiner Gründungsidee an die Sparkasse Bielefeld.

Gründliche Vorbereitung auf die Geschäftsgründung

Vor der Umsetzung las er sich zunächst gründlich in das Thema „Geschäftsgründung“ ein. Anschließend suchte er den Kontakt zur Handwerkskammer und schrieb einen Business-Plan. Für die finanzielle Beratung wandte sich der junge Gründer an die Sparkasse Bielefeld. Trotz Gründung während der Corona-Pandemie konnte er Gründerberater Wolfgang Stisser durch seine gute Vorbereitung schnell überzeugen. „Wir sind gemeinsam den Geschäftsplan durchgegangen, der für die Beantragung eines Förderkredits bei der KfW-Förderbank erforderlich war. Dabei hat Herr Stisser mich sehr gut mit vielen Tipps unterstützt“, erinnert sich Mendili.

„Anders als herkömmliche Einzelhandelsgeschäfte ist ein Hörakustiker kaum Konjunkturschwankungen unterworfen“, erläutert Wolfgang Stisser.

Auch gingen ihm durch die älter werdende Gesellschaft die Kunden nicht aus, im Gegenteil. Dennoch sei eine Gründung, die auf dieses Kundensegment setze, kein Selbstläufer. Trotz guter Nachfrage machten Fachkräftemangel und steigende Betriebsausgaben für Löhne oder Energie es auch Gründenden in diesem Bereich mitunter schwer. „Im Vorhinein muss man sehr gut rechnen, ob sich das Ganze auch wirtschaftlich trägt“, so Stisser.

Suche nach idealem Standort

Mit diesem Wissen im Hinterkopf machte sich Mendili auf die Suche nach einem passenden Standort. „Für einen Hörakustiker ist weniger die Laufkundschaft als die Nähe zu Ärzten und öffentlichen Verkehrsmitteln wichtig“, so Mendili. Anders als die großen Ketten suchte er gezielt in den Außenbezirken Bielefelds, wo er mit seinem Geschäft auf eine Marktlücke stoßen konnte.

Fündig wurde der Gründer schließlich im Bielefelder Stadtteil Stieghorst, wo er die ehemaligen Räumlichkeiten eines Autofolierers übernahm und ein halbes Jahr von Grund auf renovierte. Entstanden ist daraus ein helles und modernes Ladenlokal, das auch eine kleine Werkstatt für Reparaturen beherbergt.

„Meine Kundinnen und Kunden sollen sich hier gleich wohlfühlen“, erklärt Mendili. Viele Menschen müssten sich zunächst einmal überwinden, einen Hörakustiker aufzusuchen, da Schwerhörigkeit immer noch als Makel gelte.

Das Herzstück des Geschäfts ist der mit Hightech-Geräten ausgestattete, geräuschisolierte Analyseraum, in dem die Hörtests durchgeführt werden.

„Die Anpassung und der Verkauf sind beratungsintensiv“, so Mendili. Ist nach der Höranalyse und aufgrund der Anforderungen des Kunden ein Gerät gefunden, werde dies individuell auf die jeweiligen Ohren angepasst. Anschließend müsse der Kunde damit im Alltag in verschiedenen Hörsituationen trainieren, um dann die endgültigen Einstellungen vornehmen zu können.

Kundinnen und Kunden werden immer jünger

Das Einstiegsalter, in dem Kunden das erste Mal zu Hörgeräten griffen, sei in den letzten Jahren gesunken und die Akzeptanz der Geräte gestiegen, berichtet Mendili. Ein Grund dafür sei der technische Fortschritt.

„Die Systeme werden immer kleiner und leistungsstärker sowie teils gesteuert über das Smartphone. Mittlerweile kann man über die Geräte auch Hörbücher oder Musik hören“, erklärt Mendili.

Neben der klassischen Anpassung von Hörgeräten berät der Hörakustiker aber auch zu allem, was mit gutem Hören zu tun hat. Dazu gehört auch der Hörschutz bei Lärm aller Art. „Das kann auch die schnarchende Ehefrau sein“, so Mendili schmunzelnd.

Engagierter Berater

„Besonders die Beratung und der Kontakt mit den Menschen machen mir Spaß“, erklärt der Gründer, der auch persönliche Haus- oder Altenheimbesuche anbietet. „Außerdem fasziniert mich an meinem Beruf, dass er sich technisch ständig weiterentwickelt“, so Mendili. Die Mischung aus handwerklichen, technischen und kaufmännischen Tätigkeiten sei zudem sehr abwechslungsreich. Auch neue Herausforderungen, wie zum Beispiel das Marketing, mit dem er als Angestellter noch wenig zu tun hatte, nahm er gerne an.

„Da ich keiner Hörakustik-Kette angehöre, kann ich meinen Kundinnen und Kunden eine viel größere Bandbreite an Hörsystemen präsentieren und ganz individuell das Beste empfehlen“, erklärt Mendili.

Durch die Mitgliedschaft in einer Einkaufsgemeinschaft eigenständiger Hörakustiker könne er preislich durchaus mit den großen Filialisten mithalten.

Zwei Filialen im Bielefelder Stadtgebiet

Sein Engagement und die Freude am Beruf spüren auch seine Kundinnen und Kunden. Nach dem ersten Geschäftsjahr konnte er bereits im Spätsommer 2022 eine weitere Filiale in der Senne eröffnen. „Nun wusste ich ja bereits, auf was ich achten muss“, so Mendili. Die Leitung der Filiale übernahm Kenan Jahic, ein befreundeter Hörakustiker. Der Schritt, einen Mitarbeiter einzustellen, sei noch einmal etwas Besonderes gewesen. „Ich trage damit ja nicht nur die Verantwortung für diese Person, sondern auch für die Familie dahinter“, so Mendili.

In Zukunft soll „audiowell Hörakustik“ weiterwachsen. Die Einstellung weiterer Mitarbeitenden und Auszubildenden ist bereits geplant.

Filiale Stieghorst: Stieghorster Str. 6, 33605 Bielefeld | Öffnungszeiten Mo bis Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Sa nach Vereinbarung

Filiale Senne: Windelsbleicher Str. 250, 33659 Bielefeld | Öffnungszeiten Mo bis Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Mi nachmittags geschlossen, Sa nach Vereinbarung

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